
Gemeinsam gestalten wir Lebensraum

Als Bio-Molkerei liegt uns ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Natur besonders am Herzen. Wir haben deshalb die Initiative "Die Weide lebt!" gestartet mit der wir gemeinsam mit unseren Landwirt:innen die Artenvielfalt auf unseren Weiden, Wiesen und Feldern in der Region nachhaltig schützen und stärken.
Unser Ziel ist es, mindestens 20% der Flächen auf allen Höfen zu hochwertigem Lebensraum für Artenvielfalt zu gestalten. Dazu setzen wir gemeinsam mit unseren Landwirt:innen zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um.
Auf dieser Seite erklären wir dir, warum uns das wichtig ist und wie die Initiative funktioniert.
“Es ist unsere Verantwortung als Bio-Molkerei dem Artenverlust entgegenzuwirken. Mit knapp 30.000 Hektar Bio-Fläche bei unseren Landwirt:innen können wir gemeinsam wertvolle Lebensräume schaffen.“
Für uns steht fest: jede Tat zählt! Denn nur gemeinsam können wir die Artenvielfalt in unserer Region erhalten. Deshalb haben wir dir die guten Biodiversitaten leicht gemacht: mit jedem kräftigen Schluck unserer Bio-Milch und mit jedem Joghurt-Genusslöffel trägst du dazu bei, unsere Weiden lebendig zu halten!
Wenn du noch mehr tun willst: Wie wäre es mit einem naturnahen Garten oder Balkon? Das Insektenschutzprojekt BROMMI, das rund um unserern Standort Dechow aktiv ist, hat dafür wertvolle Tipps zusammengefasst. Lass dich inspirieren!

Seit Jahren sinkt die weltweite Artenvielfalt. Das betrifft nicht nur Insekten wie die Bienen und Schmetterlinge, sondern auch die Vögel, Frösche, Eidechsen und Säugetiere. Auch in unserer eigenen Region ist dieser Trend deutlich zu spüren. Eine Welt die nicht mehr blüht und summt? Für uns undenkbar! Wir sind deshalb gemeinsam mit unseren Landwirt:innen aktiv geworden, um die Artenvielfalt in unserer Region zu unterstützen.

Auf den Weiden und Wiesen, auf denen unsere Kühe zuhause sind, finden viele wildlebende Tiere und Pflanzen einen Lebensraum: das Braunkehlchen versteckt sein Nest im hohen Gras, die Sandbiene sammelt Pollen an der Wilden Möhre und der Feldhase freut sich über den süßen Rotklee. Die Weide lebt eben! Manche ihrer Bewohner wie das Braunkehlchen sind regionale Raritäten und kommen nur noch in unserer Region Nord-Ost vor. Mithilfe unserer Bio-Kühe und "Die Weide lebt!" schützen und gestalten wir diesen besonderen Lebensraum.

Als reine Bio-Molkerei bewirtschaften unsere Landwirt:innen ihre Flächen ohne schädliche Pestizide und bewahren so eine gesunde Natur auf ihren Höfen. Doch "nur Bio" zu sein reicht uns nicht: wir mögen es noch bunter! Deshalb setzen wir gezielte Schutzmaßnahmen für wildlebende Arten und lebendige Weiden um. Je nach Hof sehen diese unterschiedlich aus: In unseren Videos zeigen wir dir die Umsetzung vor Ort. Dabei ist unser Ziel, mindestens 20% der Flächen zu hochwertigen Lebensräumen zu entwickeln. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass wir damit den Rückgang der Artenvielfalt verhindern können!

Die Biodiversität allein zu schützen wäre uns eine Nummer zu groß. Deshalb arbeiten wir für "Die Weide lebt!" mit Naturschutzexperten des Ökorings zusammen. Der Ökoring ist ein Beratungsverein für Ökohöfe im Nord-Osten mit einem Schwerpunkt auf Naturschutzberatungen. Die Berater Arne und Gregor geben ihr Wissen an uns und unsere Landwirt:innen weiter. Durch die Zusammenarbeit können wir sichergehen, dass wir gemeinsam die besten Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt umsetzen. Außerdem beobachten die beiden, ob wir unser ambitioniertes Ziel von 20% Lebensraum erreichen und haben dafür eigens ein Bewertungskonzept entwickelt. Lern sie im Video näher kennen!

Arten mit Profil - wir geben heimischem Weideleben ein Gesicht
Welche Arten leben mit unseren Kühen auf den Weiden? Und wieso schützen wir sie? Wir haben genauer hingesehen und stellen euch hier ein paar Tiere und Pflanzen vor, die wir mit "Die Weide lebt" stärken.
Naturschutzmaßnahmen hoch drei: hier schaffen wir Lebensraum

Die Weiden und Wiesen spielen eine besondere Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt. Sie sind Teil einer Jahrhunderte lang gewachsenen Kulturlandschaft und sehr artenreich, wenn wir ein paar Maßnahmen beachten. Für viele Insekten und kleine Säugetiere ist zum Beispiel wichtig, dass unsere Landwirt:innen nicht die ganze Wiese auf einmal mähen, sondern einen Teil stehen lassen, in den sie sich zurückziehen können.

Auf dem Acker bauen unsere Landwirt:innen Pflanzen an, die ins Futter der Kühe kommen. Dabei setzten sie keine chemischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel ein, sodass zwischen den ausgesäten Pflanzen auch wilde Kräuter und Blumen wachsen, z.B. Klatschmohn oder Kornblume. Sie dienen Insekten als Nahrung. Eine Maßnahme für mehr Artenvielfalt ist es, auf einem Teil des Ackers weniger dicht auszusäen. So haben Wildpflanzen mehr Platz und wir schaffen Lebensraum.

Dazu gehören Hecken, Säume, Einzelbäume, Streuobst, Mauern oder Tümpel. Viele Tiere finden dort einen wertvollen Lebensraum. Eidechsen beispielsweise genießen gern die Sonne auf ruhigen Steinhaufen, Frösche laichen in den Tümpeln und Hecken bieten Schutz für zahlreiche Tiere wie Feldhasen, Rehe, Vögeln und Käfern - und auch die Kühe! Die freuen sich im Sommer über den Schatten.
“Noch Fragen?“
Zusammen sind wir viele! Als Molkerei können wir mehr bewegen als einzelne Landwirt:innen allein. Unser Potential, die Landwirtschaft in eine naturverträglichere Richtung zu lenken ist groß. Die Landwirt:innen, deren Milch wir täglich abholen, bewirtschaften insgesamt knapp 30.000 ha Bio-Fläche. Das ist so viel wie ein kleines Biosphärenreservat, sodass ein echter Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt möglich ist. Wir vermitteln unseren Landwirt:innen bei Interesse eine Naturschutzberatung. Außerdem haben wir einen umfassendes Bewertungskonzept entwickelt mit dem wir unsere Naturschutzleistung zuverlässig einordnen können. So gehen wir sicher, dass unsere Bemühungen für die Artenvielfalt zu mehr hochwertigem Lebensraum in der Region und einer lebendigen Natur auf unseren Höfen führen.
Auf jeden Fall ist sie naturverträglicher als die konventionelle Landwirtschaft! Das liegt unter anderem daran, dass eine Obergrenze für die Anzahl der Tiere pro Fläche eingehalten wird, sodass die Intensivierung begrenzt ist. Außerdem setzen ökologische Landwirt:innen keine "Pflanzenschutzmittel" ein, welche für viele Tiere und Pflanzen unverträglich sind. Auch auf mineralische Dünger, welche vielen Arten zu stark sind und die Bodenstruktur verändern, wird verzichtet. Für die ökologische Landwirtschaft spricht außerdem, dass die Bio-Kühe regelmäßig auf der Weide sind (bei uns sogar 220 Tage/ Jahr à 12 Stunden) und so ein wichtiges Ökosystem unterstützen.
Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass auch ökologische Betriebe nicht immer automatisch artenreich sind, denn auch sie können intensiv wirtschaften: Wenn die Wiesen auf denen seltene Kräuter vorkommen zu häufig gemäht werden, haben die Pflanzen zum Beispiel keine Zeit Samen auszubilden und verschwinden. Es ist also wichtig, sich explizit mit dem Thema Naturschutz zu befassen. Genau aus diesem Grund haben wir die Initiative "Die Weide lebt!" ins Leben gerufen.